Sagen, Märchen und Geschichten

Liebe Kinder und Jugendliche, immer mal wieder finde ich alte Erzählungen aus Lüneburg, der Lüneburger Heide oder sogar direkt aus der Samtgemeinde Amelinghausen. Ich werde sie euch nach und nach hier aufschreiben.

Der Goldschatz von Oldendorf/Luhe

Es gibt ein Märchen, dass besagt, ein großer Goldschatz läge bei Oldendorf/Luhe vergraben, wo die Flüsse Luhe und Lopau zusammenfließen.

 

Jeder habe einmal im Leben die Chance, ihn in einer klaren Vollmondnacht auszugraben.

Auf dem Weg dorthin und während des Grabens, dürfe aber niemand ein Geräusch von sich geben, wenn er den Schatz finden wolle.

 

Eines abends machte sich ein Bauer mit seinem Knecht auf den Weg, um zu versuchen, das Gold zu finden.

 

Sie nahmen einen Ochsenkarren, beladen mit allerhand Werkzeug mit.

Kurz vor Mitternacht kamen sie an eine Stelle, wo der Mond am hellsten schien und direkt daneben die beiden Flüsse aufeinandertreffen.

Das sei ein Zeichen dachte der Bauer und so begannen die beiden Männer zu graben.

 

Als sie schon ein tiefes Loch geschafft hatten, traf der Bauer auf Metall. Mit den Händen gruben sie im Schlamm weiter und bekamen einen eisernen Kessel zu fassen, der bis zum Rand mit Gold gefüllt war.

Er war zu schwer, um ihn aus dem Loch zu heben. So holten sie ihren Ochsen zuhilfe, banden ihn mit einer Kette an das Fass voller Gold und trieben ihn an. Doch das Tier war zu müde und bewegte sich kaum. Die Männer zogen und klopften ihn, sodass er langsam voranging und den Schatz allmählich aus der Erde zog.

Plötzlich blieb er wieder stehen. Da zog der Bauer noch kräftiger an ihm und der Knecht rief laut “HÜH”.

Da rissen die Ketten und unter einem höllischen Krachen und Tosen gleitete das Gold hinab, zurück in die Tiefe und verschwand in der Dunkelheit.

Der Knecht hatte das Schweigen gebrochen!

 

Noch heute, wenn der Vollmond scheint, kann man um Mitternacht das Gold des Schatzes glitzern sehen, dort, wo Lopau und Luhe zusammenfließen.

 

Für Eltern, Großeltern und alle anderen, die mit ihren Kindern dorthin wandern möchten: Die Stelle wo Lopau und Luhe zusammenfließen befindet sich zwischen der Oldendorfer Totenstatt und der Luhebrücke

Das untergegangene Dorf Hillersbüttel

Vor langer Zeit gehörte ein weiteres Dorf, namens Hillersbüttel, zur Samtgemeinde Amelinghausen. Es lag zwischen Tellmer und Betzendorf. Doch von dem Dorf sind nur noch ein paar Steine über. Warum es das Dorf nicht mehr gibt, erzählt diese Sage:

Als einst zwei arme, hungrige Wanderburschen in Lüneburg ein Brot gestohlen hatten und vom Bäcker erwischt worden waren, trieb man sie aus der Stadt. Sie wanderten drei Tage, bis die beiden in das Dorf Hillersbüttel kamen und um eine milde Gabe baten. Doch die Dorfbewohner wurden sehr unfreundlich und sagten ihnen, sie sollen verschwinden. Die beiden Wanderer setzten sich am Dorfausgang, neben einem Rübenacker nieder.

Vor lauter Hunger zogen sie sich einige der Rüben aus der Erde. Der Bauer des Ackers bemerkte das sofort und eilte herbei. Er beschimpfte die Wanderer so sehr, dass sie voller Zorn dem Bauern zuriefen, das Dorf würde eine Strafe dafür bekommen, niemandem zu helfen und bösartig zu sein. Diese Drohung ging auch bald in Erfüllung und der Ort brannte vollständig nieder. Die Dorfbewohner bauten mühsam alle Häuser wieder auf.

Doch als Hillersbüttel kurz darauf zum zweiten Male niederbrannte, waren die Bewohner so verarmt, dass sie ihr Heimatdorf nicht noch einmal wieder aufbauen konnten. Nun waren sie diejenigen, die durch das Land zogen und bei fremden Leuten um Gaben bitten mussten.

 

Für Eltern, Großeltern und alle anderen, die mit ihren Kindern dorthin wandern möchten: Es gibt eine Wegspur über 100 Meter. Diese findet ihr westnordwestlich von Tellmer, am Ostrand des Betzendorfer Kirchenholzes

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